Wappen in Federkiel-Stickerei auf Trachtenranzen von 1812

Wappen in Federkielstickerei

Dieser Gürtel ist ein besonderes Stück und wurde mit hohem Puls auf einer Auktion in der Schweiz erstanden. Die reichhaltige Stickerei besteht zu großen Teilen aus Lederband. Das Wappen ist allerdings fast komplett in Federkielstickerei gehalten. Den Ranzen ziert eine Bronzeschnalle und innen befindet sich eine Geldtasche mit Elfenbeinknopf. Welches Wappen den Gürtel ausschmückt ist noch nicht bekannt. Hervorzuheben sind auch die schönen Maße des Gürtels: Länge 125 cm Höhe 15.5 cm. Da war scheinbar ein gut genährter Adeliger der Besitzer.

Recherche zum Wappen: Immer wieder kommen die Rauten und auch ein Löwe/Panther in Wappen vor. Direkt in Kombination werden beide 1905 zum Wappen von Niederbayern. Da der Gürtel aber mit 1812 datiert ist kann das ausgeschlossen werden. Die Stadt Reichenhall trägt als Siegel ab der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts Raute und Panther in Kombination. Zitat Webseite der Stadt: „Der herzoglich-bayerische Anspruch auf die reiche Salzstadt Reichenhall wurde durch das neue Siegel spürbar unterstrichen“. Herzog Heinrichs XIII. will Reichenhall in Niederbayern wissen. Eine andere Interpretation könnte sein: Das Wappen geht auf den Grafen von Ortenburg zurück, der aus pfalzgräflichen Seitenzweig entstammt. Der bringt den Ortenburger Panther und die Raute zusammen und lehnt sich an das Pfalzgrafen Wappen (siehe Pfalzgrafschaft Mosbach) an.

Auf alle Fälle ist es spannend und wohl kaum abschließend zu klären welches Wappen auf dem Gürtel zu sehen ist.

 

Zirm und Federkiel auf Tachtengürtel